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Borsani, Osvaldo

(*1911 Mailand, †1985 Mailand)

Osvaldo Borsani studierte am Polytechnikum in Mailand Architektur. Nach seiner Promotion gründete er in den frühen 50er-Jahren die weltbekannte Möbelfirma Tecno in Mailand, die später Borsanis Bruder, Fulgenzio Borsani, leitete. 1966 gründete er zusammen mit anderen italienischen Möbelherstellern die Zeitschrift «Ottagono», mit der er zeitgenössische italienische Möbel international wettbewerbsfähig machen wollte. Das Fabrikgebäude von Tecno sowie die Zweigstelle in Mailand entstanden nach Entwürfen Borsanis.

Ein frühes Möbel Borsanis ist der Ruhesessel «P 40» aus dem Jahr 1954/55, der später von Tecno hergestellt wurde. Er besteht aus einem Metallgestell (schwarz oder chrom) und hat stoff- oder lederbezogene Polyurethanschaumpolster. Auf der Londoner Ausstellung «Modern Chairs» (1970) wurde der Sessel im Katalog als «Sitzmaschine» bezeichnet: Er hat eine einziehbare Fußstütze; seine Sitzpartien können in fast 500 verschiedene Positionen gebracht werden. Die Armlehnen aus Gummi sind so auf Stahlfedern gezogen, dass sie eine Parabel bilden. Besonderes Aufsehen erregte 1953 Borsanis Sofa «D 70», das auf der 10. Triennale in Mailand einen 1. Preis erhielt und sofort ein weltweiter Verkaufsschlager wurde. Das «D 70» ist nach beiden Seiten klappbar, wobei per Knopfdruck einmal die Rückenlehne zum Sitz und ein anderes Mal der Sitz zur Lehne wird. Für den Transport kann es durch Einklappen der Beine zusammengefaltet werden. Die Polyurethanpolster sind wahlweise mit Leder oder Stoff bezogen, die Bezüge mit sechs Druckknöpfen am Gestell befestigt.

Von Borsani waren bei Tecno mehrere Sessel im Programm, darunter der «P 36» (zusammen mit Carlo De Carli) und der «P/Pa 110»; ferner der Drehstuhl «P 32» (1956), der dreibeinige Stuhl «P 31» (1963 - aus Stahl und gebogenem Sperrholz), die Tische «T 1 - T 2» (1949-50) und das Bürosystem «Graphis» (1968).

Aus den frühen 60er-Jahren stammen die Aschenbecher «Ab», der Bleistifthalter «Pm» und der höhenverstellbare Kleiderständer «AT 16». © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

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