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Designlexikon
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DESIGNER

Loewy, Raymond

(*1893 Paris, † 1986 Monaco)

Der amerikanische Designer und Ingenieur Raymond Loewy studierte von 1910 bis 1918 an der Universität Paris und an der Ecole de Lanneau. 1918 emigrierte er in die Vereinigten Staaten und arbeitete als freier Modezeichner für «Vogue», «Harper's Bazaar» und andere Modemagazine sowie als Schaufenstergestalter für Saks und Macy's. 1929 wurde Loewy Artdirector der Westinghouse Electric Company in New York und gründete im selben Jahr seine Firma Raymond Loewy Associates, die fortan nicht nur sein Charisma aufbaute, sondern durch funktionale, stromlinienförmige Entwürfe brillierte, die innovativ waren und zugleich größte Marktakzeptanz fanden. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang setzten Loewy und sein Büro Maßstäbe im Industriedesign.

Zu Loewys ersten Arbeiten gehörten 1929 das Redesign der Kopiermaschine «Ream Duplicator 66» für Sigmund Gestetner, ab 1930 Entwürfe für Automobile (etwa das «Hupmobile» von 1934 für die Hupp Motor Company). Seinen Durchbruch erlebte Loewy 1934, als er für die Sears Roebuck Company den Kühlschrank «Coldspot» entwarf und eine Nachbildung seines Büros (mit schwarzweißem Linoleumboden und eigens entworfenen Metallmöbeln) im New Yorker Metropolitan Museum ausgestellt wurde.

Loewy arbeitete als Designberater für zahlreiche Firmen, darunter Coca-Cola, Exxon, Greyhound Coach Corporation, Hupp Motor Company, United Airlines und Shell. Als Berater der National Aeronautics and Space Administration (NASA) hatte er zwischen 1967 und 1973 großen Einfluss auf die Programme «Saturn», «Apollo», «Skylab» und das «Shuttle Orbiter»-Projekt.

Zu Loewys populärsten Entwürfen gehören die stromlinienförmige Lokomotive «S-I» (1937) für die Pennsylvania Railroad, die Zigarettenpackung «Lucky Strike» (1940), der Reisebus «Silversides» (1940) für die Greyhound Corporation, die Verpackung der Zahnpasta «Pepsodent» (1945), die Coca-Cola-Flasche und das Coca-Cola-Zapfgerät «Dole Deluxe» (1947), die Automobile «Avanti» (1945) und «Commander Regal de Luxe» (1950), der Studebaker Company, das Logo und die Flasche «Canada Dry» (1954), Logo und Schriftzug «Spar» (1966) und das Logo «Shell» (1971).

Nach zweijähriger Entwicklungsarbeit stellte Loewy 1954 auf der Hannover-Messe sein Kaffeeservice «Form 2000» vor, das er zusammen mit Richard Latham für Rosenthal entworfen hatte. Glatte, konische Formen kennzeichneten das Service; Zuckerdose und Tasse hatten einen konischen Standring und spitzgeknickte Deckelgriffe, die zur Mitte leicht verdickt waren. Der Dekor «Seidenbast» (von Margret Hildebrand) galt als frühe Variante eines Musters, das sich in den 50er-Jahren vielfach auf Kunststoffflächen (Resopal) von Küchenmöbeln fand.

Ebenfalls 1954 entwarf Loewy für Rosenthal die Ragoutschüssel «2000» - eine leicht bauchige Schüssel mit flachem Überfangdeckel und spitzgewinkeltem Deckelgriff. Getragen wurde die Schüssel von einem versilberten Metallgestell.

Zu Loewys zahlreichen internationalen Auszeichnungen gehören eine Goldmedaille (für die Elektrolokomotive «GG-1») auf der International Exposition in Paris (1937), der Hall of Fame Award der American Academy of Achievement (1978) und der Grand Prize des International Council of Societies of Industrial Design (1981). Loewy nahm von 1956 bis 1969 Lehraufträge an Akademien, Instituten und Universitäten wahr; 1979 veröffentlichte er sein viel beachtetes Buch «Industrial Design». © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.raymondloewy.org

www. raymondloewyfoundation.com

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