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Designlexikon
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Panton, Verner

(*1926 Gamtofte, †1998 Basel)

Der Däne Verner Panton studierte von 1944 bis 1947 Architektur und Design an der Technischen Hochschule in Odense, anschließend an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Kopenhagen, wo er 1951 sein Examen ablegte. Von 1951 bis 1953 arbeitete Panton im Büro des Architekten und Designers Arne Jacobsen, zwischen 1953 und 1955 unternahm Panton ausgedehnte Studienreisen in die Niederlande, nach Deutschland, Frankreich, Italien und in die Schweiz, wo er sich als freier Architekt und Designer niederließ.

Zu Pantons wichtigsten Architekturprojekten zählen sein Kartonhaus in Fyn (1957), sein Plastikhaus und das Sphärische Haus in Dänemark (1960), die Kölner Ausstellungsschiffe «Visiona 1 und 2» (1968/70), die Varna-Restaurants in Aarhus (1971), die Kasinoeinrichtung in Goslar (1973) sowie das «Spiegel»-Haus und das Gruner + Jahr-Pressehaus in Hamburg (beide 1974).

Als Designer entwarf Panton Möbel u.a. für die Firmen Fritz Hansen, Herman Miller, Cassina, Thonet, Vitra, Beleuchtung für Louis Poulsen, das Holmegård Glaswerk und Yamagiwa, außerdem Textilien für die Vereinigten Werkstätten Deutschland, für Unika-Vaev und die Mira-X AG. Bekannt wurde Panton Anfang der 60er-Jahre vor allem durch seine atmosphärischen Wohnlandschaften, wie die «Flying Chairs» (1963 für die Firma Kill), die mit Seilen an der Decke befestigt waren, oder mit dem Anbausystem von 1967, das aus Fliesen, Hockern, Stühlen, Sesseln und Sofas im Grundmaß von 72 x 72 cm bestand. Viel beachtet war Pantons futuristische Rauminszenierung «Visiona» (1968), die er in einem Rheinschiff installiert hatte. 1978 präsentierte der Designer im belgischen Kortrijk eine Wohnland(wirt-)schaft aus Stroh mit dem Titel «Die Kunst, mit der Natur zu leben».

Zu Pantons bekanntesten Sitzmöbeln gehört der aus gebogenem Stahldraht hergestellte «V-Sessel» (für Fritz Hansen) und der «Panton Chair», den der Designer bereits 1955 konzipiert hatte. Dem 82 cm hohen Stuhl, der aus einem Stück geformt ist, gingen zahlreiche Experimente mit Materialien wie Schichtholz oder Glasfasern voraus, ehe 1967 eine Version aus ABS-ähnlichem Spritzguss auf den Markt kam. Er galt als Sensation und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Einer der ersten Stühle steht heute in der Ausstellung des Museum of Modern Art in New York. Seit 1990 gibt es den «Panton Chair» (aus lackiertem PUR-Integralschaum) in neuen Farben (schwarz, grau, weiß, gelb, blau, rot) bei der Firma Vitra. Einen ähnlich geformten Stuhl wie den «Panton Chair» entwarf der Designer 1960 für Herman Miller. Der stapelbare Stuhl, der aus glasfaserverstärktem Polyester bestand, war später auch bei der Firma WK im Programm.

Zu Pantons erfolgreichen Leuchtenentwürfen gehören die Modelle «Panthella» und «Fun» sowie eine Hängeleuchte aus Muschelplättchen. Die Hängeleuchte «Flowerpot» (1968; bei Poulsen) aus emailliertem Metall wurde über 200 000-mal verkauft und erhielt 1972 den Bundespreis Gute Form.

Panton erhielt für seine Entwürfe zahlreiche Preise, u.a. den International Design Award. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

 

www.vernerpanton.com

http://blog.verner-panton.de

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