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Tschichold, Jan

(*1902 Leipzig, †1974 Berzona/Tessin)

Der Buchkünstler und Grafikdesigner Jan Tschichold studierte von 1916 bis 1919 am Lehrerkolleg in Grimma bei Leipzig und beschäftigte sich parallel als Autodidakt mit Grafik und Typografie. Von 1919 bis 1921 studierte Tschichold Grafikdesign bei Hermann Delitsch an der Akademie für Grafische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. 1921 lernte er bei Heinrich Wieynck in Dresden und war bis 1923 Meisterschüler von Walter Tiemann in Leipzig. Im selben Jahr machte sich Tschichold als Grafiker und Typograf selbstständig und arbeitete für Fischer & Wittig und den Insel-Verlag, ab 1926 pendelte er zwischen Berlin und München und entwarf Filmplakate für das Münchner Kino Phoebe-Palast. Von 1926 bis 1933 war er Dozent für Schrift und Typografie an Paul Renners Meisterschule für Buchdrucker in München. Mit seinen Veröffentlichungen («Die neue Typografie», 1928; «Typografische Gestaltung», 1935) schuf er die Grundlagen der heutigen modernen Typografie.

Unter dem Eindruck von El Lissitzky, László Moholy-Nagy und Herbert Bayer propagierte Tschichold vor allem die serifenfreie, funktionale Schrift und ein asymmetrisches Layout. 1931 entwarf er die Druckschrift Saskia, 1964 die Schrift Sabon. 1933 emigrierte Tschichold nach Basel, wo er als freier Grafikdesigner für die Verlage Benno Schwabe, Holbein und Uhertype arbeitete; gleichzeitig lehrte er in Basel an der Kunstgewerbeschule. 1946 ging Tschichold nach Großbritannien, wo er bis 1949 Designchef bei den Londoner Penguin Books wurde und eine typografische Neugestaltung des Verlagsprogramms durchsetzte. Tschichold entwarf bei Penguin über 500 Titel. Von 1950 bis 1955 lebte und arbeitete Tschichold wieder in Basel und fertigte Entwürfe für Baseler und deutsche Verlage. Bis 1967 war er Designberater beim Baseler Pharmakonzern Hoffmann-La Roche, ein Jahr darauf zog er nach Berzona bei Locarno und fertigte nur noch gelegentlich Entwürfe.

Jan Tschichold erhielt mehrere Auszeichnungen, so 1954 die Goldmedaille des American Institute of Graphic Arts in New York und 1965 den Leipziger Gutenberg-Preis. 1966 wurde er Ehrenmitglied der Westberliner Akademie der Künste. Sammlungen von Tschicholds Arbeiten befinden sich heute u.a. im Victoria and Albert Museum in London. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.tschichold.de

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