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Arts and Crafts Movement

 

Diese englische Reformbewegung des Kunsthandwerks und der (Innen-)Architektur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde von Kunsthandwerkern, Künstlern und Architekten getragen. Sie entstand in Opposition zu der raschen Entwicklung der industriellen Massenproduktion von Gebrauchsgegenständen. Eine ästhetisch ansprechende Gestaltung von Kunstgewerbe und Innenarchitektur ging unter der zunehmenden Industrialisierung mehr und mehr verloren. Erstmals entstand die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Industrie. Durch eine Rückbesinnung auf solide, handwerkliche Qualitäten, durch die Forderung nach Materialgerechtigkeit und die Absage an historisierende Stilimitationen und überbordende ornamentale Wucherungen suchte man zu einer neuen Definition des Kunsthandwerks zu gelangen. Das die Bereiche Möbeldesign, Innenraumgestaltung, Architektur, Produktdesign und sogar die Buchkunst erfassende Arts and Crafts Movement zeigt eine Vorliebe für klare, einfache Formen, für ein sparsames, geometrisierendes Dekor und puristische, tektonische Gliederungssysteme. Aber auch Bemühungen um eine praktikable Funktionalität der Gegenstände werden sichtbar.

1861 gründete William Morris die Firma Morris & Co., die sich mit der Herstellung von Kunstgewerbe beschäftigte und zu der anfänglich noch einige der an der Romantik orientierten Präraffaeliten zählten.

Der Wunsch nach einer neuen harmonischen Einheit von Kunsthandwerker und Werkstück basierte darüber hinaus auf mittelalterlichen Vorbildern. In diesem Zusammenhang trug der im neogotischen Stil bauende Architekt und Architekturkritiker Augustus Welby Pugin wichtige Anregungen bei. Die insbesondere von John Ruskin eingebrachten theoretischen Forderungen gingen über eine Erneuerung des Kunsthandwerks hinaus und zielten auch auf die Vermittlung allgemeiner gesellschaftlicher Impulse. In den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurden in Anlehnung an mittelalterliche Traditionen verschiedene Kunsthandwerkergilden gegründet, u.a. «The Art Workers Guild», aus der 1888 «The Arts and Crafts Exhibition Society» mit ihrem Präsidenten Walter Crane als die bedeutendste hervorging. Damit war zugleich der Höhepunkt der Bewegung erreicht, die in den folgenden Jahren und Jahrzehnten wesentlichen Einfluss auf den Jugendstil, den Deutschen Werkbund und das Bauhaus ausübte.

Neben Morris, Ruskin und Crane zählen Charles R. Ashbee, H. M. Baillie Scott, Ernest Gimson oder Philip Webb zu den wichtigsten Vertretern. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

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